51 starke Frauen erlaubten sich Schwächen…

Frauenseminar 2008 in Rastatt, St. Bernhard

Die Fülle der weiblichen Charakterzüge offenbarte sich schon am Samstagmorgen bei der Ankunft der "Menschinnen". Frauen aller Altersgruppen, jede im eigenen Stil und alle mit einem frohen, erwartungsvollen Lächeln im Gesicht, mischten sich zu kleinen Plaudergruppen bei Kaffee und Brezeln. Frauen, das kommunikationsstarke Geschlecht, die Begrüßung in Rastatt dokumentierte den Beweis für diese These.

Disziplin zeigten die "starken Frauen" damit, indem alle um 10:00 Uhr ihre Plätze im Forum eingenommen hatten. Karin Weidenauer eröffnete das Seminar und stimmte heiter und besinnlich zugleich zum Thema ein. Sie verdeutlichte mit der folgenden kleinen Anekdote des Kabarettisten Horst Schroth das "Anders" Denken und Handeln bei "Menschinnen":

Ein Mann trifft seinen Freund auf der Straße: "Na Karl, warst beim Friseur?" - Karl antwortet mit einen klaren schlichten: "Ja!"

Eine Frau trifft ihre Freundin auf der Straße: "Na Marie, warst beim Friseur?“ - Marie antwortet: "Ja, super, gell, wie findest du es? Ich wollte mal was anderes, aber nicht so kurz, das mag Alfred gar nicht. Es ist jetzt ein bisschen kürzer, aber nicht mehr so viele Blondsträhnchen drin und der Schnitt ist asymmetrisch und ich bin so unsicher...", und, und und...

Königin, Aschenputtel und "Pippi Langstrumpf" als Dekoration (vom Organisationsteam mit Schaufensterpuppen dargestellt) verdeutlichten die Rollen von Frauen sehr anschaulich. Beruf, Mutter, Geliebte - das multifunktionale Organisationstalent Frau im stetigen Rollentausch - wie kann sich "frau" da Schwächen erlauben? "Entdeckt euch selbst, geht auf die Reise mit euch, schaut euch genau an, lernt euch kennen und lieben, freut euch auf euch und entwickelt Freude, Offenheit und Energie für eure Stärken und Schwächen", mit diesen Worten entließ Karin Weidenauer die "starken Frauen" in die Arbeitsgruppen.

Der Samstagabend klang mit meditativen Trommelklängen aus, manch eine "starke Frau" schwamm zum körperlichen Ausgleich noch ein paar Runden im hauseigenen Pool von St. Bernhard.

Auch der Sonntagvormittag war erfüllt von den Tommelklängen, sich "fallen lassen" und eintauchen in eine Welt des mit sich "Eins sein". Intensive Erlebnisse mit sich selbst und anderen Frauen und die Gespräche in den Pausen und den Arbeitsgruppen vermittelten das gegenseitige Verstehen und die Freude an der Gemeinschaft. Es war also nicht überraschend, dass sich die Ergebnisse aus den kleinen Gruppen sehr ähnelten und zu folgendem Fazit kamen:

Die Stärke der Frauen liegt zum einen in der eher ausführlichen Kommunikation und dem Zeigen ihrer ganz persönlichen Schwächen und darin, diese unumwunden zuzugeben. Genauer gesagt, wenn es uns gelingt, zu unseren Schwächen zu stehen und sie zu akzeptieren und uns mit liebevollem Humor zu sehen, können unsere Schwächen zu Stärken werden, denn Schwäche zu zeigen bedeutet Stärke und zeichnet das Profil einer "starken Frau"!

In jeder Frau steckt Pippi Langstrumpf, Aschenputtel oder Königin; "frau" entscheidet selbst, wen sie zeigen möchte. Als ein abschließendes Highlight rollte das Organisationsteam einen roten Teppich aus und jede Frau schritt mit königlichem Mantel und Krone darüber.

51 starke Frauen erlaubten sich zwei Tage Schwächen und mutierten zu echten Königinnen. Wünschenswert ist die Nachwirkung des "Königinerlebnisses", um stark, unabhängig, frei von Suchtmitteln und einfach" klasse" zu werden und zu bleiben.

Cornelia Breithaupt